Im Laufe meiner langjährigen beruflichen Tätigkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich viele Streitigkeiten hätten vermeiden lassen, wenn man zu einem Zeitpunkt, als man sich noch gut miteinander verstand, schriftliche Verträge abgeschlossen hätte, was nicht nur später den Beweis von vertraglichen Abreden ermöglicht, sondern auch dabei hilft, mögliche spätere Konfliktpunkte zu erkennen und diese überhaupt vertraglich zu regeln. Aufgabe des Notars ist es, gegebenenfalls solche Konfliktpunkte frühzeitig herauszuarbeiten und Regelungsmöglichkeiten vorzuschlagen.

 

Zum anderen geht es dabei auch um die Beratung und gegebenenfalls Durchsetzung von vertraglichen Ansprüchen bzw. deren Abwehr. Aus welchen Gründen könnte zum Beispiel der Zahlungspflichtige berechtigt sei, nicht oder nur in geringerer Höhe zahlen zu müssen?

 

Dabei lasse ich aber auch eine wirtschaftliche Betrachtungsweise nicht außer Acht. Was lohnt es sich z. B. trotz günstiger Rechtslage, überhaupt ein Gerichtsverfahren gegen einen Schuldner einzuleiten, wenn zu befürchten ist, dass dieser nach einem gegebenenfalls langen Rechtsstreit und verschiedenen Vollstreckungsversuchen vielleicht doch nicht mehr zahlen kann? Im Vordergrund steht für mich die optimale Beratung des Mandanten, die unter Umständen auch darauf hinauslaufen kann, ihm von einer gerichtlichen Durchsetzung aus rechtlichen oder wirtschaftlichen Gründen abzuraten.